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Corinne Seeholzer malt vertraute Zürcher Bars, deren nächtliche, auch jahreszeitlich bedingte Stimmung sie präzise und doch in einer ganz eigenen Farbigkeit festhält. Momentaufnahmen erzählen Geschichten, aber ohne konkreten Inhalt, fragmentarisch in ihren gezielt gewählten Raumausschnitten und mit anonymen Menschen, die keine portraitmässige Identifikation erlauben, umso mehr dazu einladen, sich selber ins Bild einzubringen. Fragmentarisch-momentan sind auch Zeichnungen und Radierungen, von Händen zum Beispiel, die ganze Bewegungsabläufe vermitteln, Vorstudien zu den Bildern und im Gegensatz zu ihnen doch auf die Ausdruckskraft einer einzigen Linie reduziert.
Martin Kraft, Tages Anzeiger Züritipp, Sept. 2003
In Corinne Seeholzers Zeichnungen zeigen wenige, präzise gesetzte Linien einen kurzen Augenblick eines Bewegungsablaufs. Reduziert auf das Nötigste und gezeigt mit sicherem Strich, wird eine kleine Geschichte erzählt, die sich im Kopfe des Betrachters fast ungewollt zusammenzusetzen beginnt. Es sind leise Zeichnungen, unspektakulär. Es geht ihr nicht um die genaue Darstellung des Ganzen, im Mittelpunkt steht der Ausschnitt, die Reduktion auf das Wesentliche.
Auch Corinne Seeholzers Ölbilder sind gemalte Momentaufnahmen, schon in der nächsten Sekunde, würde die Szenerie sich verändert haben, wäre sie nicht eben grad noch festgehalten worden. Es ist, als ob die Zeit für einen Augenblick stillstehen würde.
Nicole Cécile Weber Angst, 2003
Icaro, 1994, mostra al Museo Il Torrione Forio, Napoli
L’autrice affida al disegno, articolato in una sequenza dinamica, il compito di esprimere l’umana condizione; disegno essenziale e totalizzante perchè prescinde da orpelli aggiuntivi, da ombreggiature, da vezzi decorativi; disegno capace di tradurre esteticamente la sua partecipazione emotiva al mito di Icaro o, per dirla con termine accettabile dalla autrice zurighese, una Einfühlung.
Edoardo Malagoli, 1994